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Rinteln,

Gut gerüstet gegen steigendes Wasser

Hochwasserschutz wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Eine Vorhaltung von Hochwasserschutzsystemen und eine regelmässige Ausbildung ist in Gegenden wo es zu Hochwasser kommen kann, unerlässlich.

Der OV Rinteln übte am vergangenen Freitag gemeinsam mit der freiwilligen Feuerwehr Exten zum Thema Hochwasserschutz.

Die Exter ist bei Hochwasser nicht zu unterschätzen. Auch sie kann schnell und sprunghaft ansteigen, was dazu führen könnte, das in Exten die Zuwege zum Feuerwehrgerätehaus versperrt werden. Deshalb wurde die Stauwand auch auf dem gegenüberliegenden Festplatz aufgebaut. Die direkt angrenzende Exter konnte so realistisch in das Szenario mit eingebaut werden.

Das AQUARIWA-System, vor einigen Jahren bereitgestellt durch die Stadt Rinteln, besteht aus einer Kunststoffplatte mit einem an der Längsseite angebrachten Gewebenetz. Durch das geringe Gewicht kann die Platte mühelos von zwei Personen zum Aufstellort getragen oder gerollt werden. Die Kunstoffplatte wird zu einem Zylinder gebogen und mit einer einfachen Verschlusseinrichtung zusammengefügt. Dazu sind an der schmalen Seite drei Löcher eingestanzt. Nachdem die Platte zum Zylinder zusammengebogen und fixiert wurde, wird nun das Gewebenetz an der Unterseite mittels Schnüren zusammengebunden. Dies dient auch der Stabilität. Nun wird ein Kunststoffsack eingefüllt, der Wasser oder auch Kies, Sand oder Sandsäcke aufnehmen kann. Gefüllt ist diese Stauwandsystem extrem stabil und kann auch auf unebenen Untergründen platziert werden.

Nachdem eine Wand aus diesen Zylindern aufgebaut ist, (übrigens lagern im OV Rinteln 500m davon), wird eine reißfeste Folie darüber gezogen. Fixiert mit ein paar Sandsäcken hält sie so dem ansteigenden Wasser stand.

Die Möglichkeiten dieses neuen innovativen Hoch­wasser­schutz­systems sind äußerst vielfältig:

  • Schutz gegen Hochwasser
  • Schnellerer und flexibler Schutz bei Hochwasser und Starkregenereignissen
  • Löschwasserrückhaltung bei Großbränden
  • Flexible Zwischenlagerung von Löschwasser auch in unwegsamen Gelände
  • Schnelles Auffangen von kontaminiertem Wasser
  • Effektive Rückhaltung von kontaminiertem Löschwasser
  • schnelles Zwischenlagern von kontaminierten Materialien
  • Passt auf alle gängigen Logistikfahrzeuge der Feuerwehren
  • Lagerbehälter für unzählige Utensilien
  • Schüttgut und andere Materialien können problemlos sauber gelagert werden
  • Sicherung von Bombenfunden

    Zur Veranschaulichung der unterschiedlichen Möglichkeiten wurde von den insgesamt etwa 70 ehrenamtlichen ein Pufferbecken aufgebaut. Mittels Stauwandplatten, Spanngurten und Plane entstand so in minutenschnelle ein Auffangbecken für z.B. Löschwasser. Das Becken fasst 10 000 Liter und beeindruckte nicht nur Feuerwehrleute aus Exten und Engern, sondern auch Anwesende vom Rintelner Bauhof, der Polizei und des Ordnungsamtes.
    Das Hochwasserschutzsystem ist zudem noch kompakt auf einem kranbaren Gestell verpackt. Platten und Zubehörteile für 100 Meter befinden sich immer auf einem Gestell. So kann zügig und idealerweise ohne Werkzeug aufgebaut werden.
    Nachdem die Hochwasserlage demonstriert war und das benötigte Wasser wieder ordnungsgemäß in die Exter geleitet wurde, ist das Material gemeinsam wieder aufgeladen worden. Zum Abschluss gab es noch eine gegrillte Wurst und gute Gespräche. Die Zusammenarbeit hat super geklappt und allen viel Spaß gemacht!
    Für den Ernstfall weiß man jetzt, wie klein der logistische und zeitliche Aufwand ist, gegenüber einem aufwendig gebauten Sandsackwall. Auch braucht man wesentlich weniger Personal, was in so einem Einsatz auch immer vorteilhaft ist.

    Foto: M.Waltemathe THW OV Rinteln


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